die Gezeiten
Ich sah die Flut auf mich zukommen und alles ertrank
mit ihr alle Enttäuschungen
die ich in mir trug
leise murrend frass sie es in sich auf
bis endlose Stille sich ausbreitete
 
und irgendwann kam die Ebbe
alles wurde wieder sichtbar
auch das was ich vorher nicht gesehen hatte
alles was verloren schien
 
ein Kommen und Gehen der Gezeiten
 
aber erst nachdem ich gefangen war
und mich nicht geliebt meinte
noch getragen wurde
wo ich ungeduldig war und Ungeduld begegnete
wo Hast meinen Alltag bestimmte
wo Unwissenheit herrschte
erst dann kann aus der Enttäuschung
der Frieden entstehen
 
nur wenn ich die andere Seite kenne weiss ich
 
dass aus dem Frieden
eine Zeit des Staunens und des Wunderns
eine Zeit der Befreiung
eine Zeit der Liebe und der Geborgenheit
eine Zeit des Verständnisses und der Geduld
wächst
die Zeit der Ruhe und die Zeit des Wissens

 

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